Donnerstag, 13. März 2008

Binsenweisheit

Wir unterhielten uns über diesen Blog und ich erzählte meiner Wohngemeinschaft, dass ich Deutschland über dieses Medium mit Binsenweisheiten versorgen würde. Und während wir so disputierten musste ich mit Erschrecken feststellen: Nicht einmal einer in der Runde von vier Erwachsenen wusste, was eine Binsenweisheit bzw. Binsenwahrheit ist. "Hmjä, da is was so einfach dass man es den Binsen, also den Büschen erzählen kann". Aha. Überlegung: Ließe sich so schön von "In die Binsen gehen" ableiten. Binsen? Was sind eigentlich Binsen. Binsengras? Aber was ist das?
Lösung: Binse sieht aus wie langes, solideres Gras, innen Hohlraum. Vorindustriell in Öl getränkt als Lampendocht verwendet. Ansonsten - wie auch unsere Runde schon mutmaßte - zum Flechten von allerlei Flechtwerk. Aha!
Binsenwahrheit. Jetzt pass auf!
In Heidelberg verkaufte ein debiler Bauernjunge Binsengras als Pfeifenreiniger an die dortige Studentschaft. Damals gehörte öffentliches Quartzen wohl noch zum guten Ton. Jedenfalls stand irgendwann der Ausdruck "Binsenwahrheit" für Sachverhalte, die so einfach waren, dass sie sogar der Binsenjunge begriff.
Also nix mit "in die Büsche gesprochen" oder so.
Wie gut, dass es Serviettipedia gibt!

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