Für alle Prosecco-Fans kam die Nachricht wie ein Würgegriff um die Speise-, vielmehr, Getränkeröhre: Irgendsoein Dödel verkündete über Radio 1, dass es sich bei Prosecco um Sprudel-Gesöff minderster Wertigkeit handle. Der Stern meinte ähnliches verbreiten zu müssen.
Ein Schrei ging durch Münchens Schickeria und alle bayerischen Expats brüllten mit: Minderwertig lässt sich nicht mit schick auf einen Nenner bringen. Was tun?
Serviettipedia machte sich auf, diese Hiobs-Botschaft zu entschärfen und alle traumatisierten Schaumwein-Süffler wieder zu beruhigen.
Ursprünglich war „Prosecco“ der Name einer Rebsorte im alten Italien. Provinz Treviso in der Region Venetien, um das ganze weiter einzugrenzen. Das klingt doch schon mal schick. Prosecco könnte aber von überall dort kommen, wo auch diese Rebsorte gezogen werden kann.
Jetzt passt auf: DOC (denominaziione d’origine controllata) dürfen jetze aber nur die Weine auf ihr Label stanzen, die aus der Region Valdobbiadene und Conegliano kommen. Da mit dem DOC neben der Region auch noch andere Anbaukriterienverbunden sind, kann man bei perlendem Schlürf mit dem Ritterschlag DOC davon ausgehen, dass man einen hochwertigen Blasen-Wein ins Einkaufskörbchen schlichtet.
So oder so sollte dem Prosecco, wenn er weder Coneglian’schen noch Valdobbiaden’schen Ursprungs ist, ein „spumante“ beigefügt sein. Denn „frizante“ meint: mit Kohlensäure aufgeschäumt. Iiiiiiih! Da hörts dann spätestens auf mit dem Schick. Und der „frizante“ ist auch meist ein Misch-Masch aus verschiedenen Weißweinen. Wie gesagt, dann nachträglich per Gas zum „Prosecco“ aufgeblasen.
Das sollte reichen, Prosecco-Freunde und ihre Familien zu beruhigen. Mann darf halt nur nicht zum Falschen greifen. Der Gute kostet ab Kellerkante (direkt beim Winzer) um die sechs Euro. Kann ja jeder für sich selbst rechnen, was der dann hierzulande so kosten müsste.
Zu behaupten, jeder Rotkäppchen-Sekt sein hochwertiger als ein Prosecco ist schlichtweg Schaumwein-Verleumdung.
Sonntag, 23. März 2008
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