Wusstet ihr schon, dass die Berliner eigentlich mal große Schokolade-Fabrikanten waren.
Die Schokoladenmanufaktur Hamann gibt’s heute noch. Schicke Schokolade seit 1916, das Ladengeschäft soll in der Brandenburgischen Straße in Berlin-Wilmersdorf sein. Aufgefallen ist mir der Laden bisher nicht. Der alte Erich Hamann machte mit dem schwarzbraunen Glück so viel Geld, dass er dort 1928 ein Haus im Bauhaus-Stil errichten ließ.
Dann wären da noch die Sarotti-Höfe in Kreuzberg. Auch dort wurden ab 1883 Tonnen von Schokki produziert. Mittlerweile ist der Betrieb schon zehn Jahre in den Händen des Stollwerck-Konzerns, nachdem sich bereits 1971 Nestlé die Marke einverleibt hatte. Der Mohr ist und bleibt dennoch ein waschechter Berliner!
„Rausch“ kennt man auch, aus den Pralinen-Abteilungen deutscher Kaufhäuser. 1918 von Wilhelm Rausch gegründet zog das Unternehmen 1968 zum 50gsten Geburtstag in eine neue große Schokoladenfabrik in Berlin-Tempelhof, wanderte dann allerdings 1982 nach Peine (bei Hannover) ab.
Aber man muss gar nicht so weit in die Geschichte zurückblicken. Lina Krokant ist eine Marke, die sich seit einigen Jahren – zunächst mit Eiskreme – in der Wilmersdorfer Straße etabliert hat. Mittlerweile ist der Laden leider in die gleichnamigen Arcaden umgezogen, was dem Flair dieser handgeschöpften Kult-Schokolade nicht gerade zuträglich ist. Schön sind der Laden und die Lade aber nach wie vor.
Die Scho-Ka-Kola-Dose kennt auch irgendwie jeder, selbst wenn er Scho-Ka-Kola noch nie probiert hat. Rund und rot-weiß. Theodor Hildebrand eröffnete 1812 einen Süßwaren-Handwerksbetrieb. 1935 wurde die belebende Sport-Schokolade eingeführt, die heute im Retro-Schick wieder vertrieben wird.
Und dann erinnere ich da noch das Schokoladen-Schild in der Vorbergstraße, hier in meiner unmittelbaren Schöneberger Nachbarschaft. „Sawade-Pralinen“, stand dort. Was war denn das? Meine Neugier war nie groß genug, um in den Innenhof vorzudringen, bis das Schild irgendwann verschwand. „Sawade“ kam 1880 aus dem niedersächsischen Steinhude in die Hauptstadt. Und dann gleich unter die Linden. Dort durfte es bald Prinz Wilhelm von Preußens Hof beliefern. Heute noch werden täglich 1000-2000 kg Pralinen hergestellt, seit 1972 in Berlin-Reinickendorf.
Also Berliner: Esst Schokolade, denn Ihr seid geboren in einer bittersüßen Schokoladen-Hochburg!
www.sarotti.de
www.rausch-schokolade.de
www.linakrokant.de
www.schokakola.de
www.sawade-berlin.de
Sonntag, 23. März 2008
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